Lyrik – September/Oktober 2025 von Helmut Voit

Herbstlyrik

Lustige Apfelernte im Nebel 

Herbstlyrik

Bald verabschiedet sich der Sommer und der Herbst hält Einzug. Dann ist auch die Zeit für süßes Obst aus der Heimat gekommen. In manchem Apfel steckt aber der Wurm drin. Auch erste Nebelschwaden verwandeln die Welt nun in eine magische Landschaft. Wenn sie sich verziehen, kannst du aber noch den goldenen Herbst genießen!

Hör dir die zwei Gedichte an. Damit ein Gedicht seine Wirkung entfalten kann, sind die Betonung der Wörter und Pausen wichtig. Achte darauf, wie die Sprecherin das macht.

Leon Porträt Rechts

Apfelernte

Die ersten Äpfel fallen vom Wurm,
Die zweiten Äpfel, die fällt der Sturm,
Die dritten erntet man ein:
Welche mögen die besten wohl sein?

Die dritten natürlich! lacht jedermann:
Weil man nur die servieren kann!
Die schält sich dann
Respektvoll der Esser
Mit sorglichem Messer -
Doch Wurm und Sturm, die wissen es besser.

Hanns von Gumppenberg (1866–1928), deutscher Dichter

Apfelernte

Apfelernte

Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt, 
Noch träumen Wald und Wiesen: 
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, 
Den blauen Himmel unverstellt, 
Herbstkräftig die gedämpfte Welt 
In warmem Golde fließen.

Eduard Mörike (1804–1875), deutscher Dichter

Was heißt …
Schleier: hier: eine Eintrübung durch Nebel 

Septembermorgen

Septembermorgen

Die fünf goldenen Regeln des Vortrags

Den guten Vortrag eines Gedichts kannst du lernen und üben. Halte dich an ein paar Regeln, dann ist das ganz leicht. Du findest sie unten im Kasten. Lies sie durch und trage die Gedichte danach vor. 

Die fünf goldenen Regeln des Vortrags

  1. Sprich laut und deutlich.
  2. Achte auf das richtige Tempo und vermeide Versprecher.
  3. Versuche gut zu betonen und mach passende Pausen – zum Beispiel nach einer Verszeile. Die Sprachmelodie soll stimmen.
  4. Achte auf deine Körpersprache und deinen Gesichtsausdruck. Stelle dich aufrecht hin und stehe mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Vor dem Spiegel lässt sich das gut üben.
  5. Schau nicht auf den Boden oder die Decke, sondern in die Klasse, zu deinem Publikum. 

    Möchtest du gerne wissen, wie du auf die anderen wirkst und dein Vortrag klingt? Dann nimm dich vorher auf Video auf. Sicher fallen dir beim Abspielen selbst noch ein paar Dinge auf, die du verbessern kannst!

     
Quak nachdenken

DEIN FACHWORTSCHATZ

Strophe: Teil eines Gedichts; Strophen werden durch Absätze voneinander getrennt. Das Gedicht „Apfelernte“ hat zwei Strophen.
Vers: Gedichtzeile; die erste Strophe von „Apfelernte“ hat 4 Verse.

 

Leon

In unserem Quiz kannst du zwar keine saftigen Äpfel, dafür aber richtige Antworten ernten. 

Quak flatternd rechts

Lyrische Grüße von Helmut Voit