Weniger ist oft mehr
Vielleicht hast du schon einmal den Spruch „Weniger ist oft mehr“ gehört. Er soll ausdrücken, dass kleinere Dinge häufig zu einem besseren Ergebnis führen. Das trifft in jedem Fall auf die kurzen Haikus zu. Durch ihre Bildsprache können sie Stimmungen und Empfindungen besonders gut wiedergeben. Das funktioniert nicht nur in Japan, sondern auf der ganzen Welt. So wurden im Lauf der Zeit Haikus auch in anderen Sprachen geschrieben. Im deutschsprachigen Raum war der berühmte österreichische Dichter Rainer Maria Rilke einer der ersten, die sich an Haikus probierten. Von ihm stammt dieses etwas traurige Gedicht:
Kleine Motten taumeln schaudernd quer aus dem Buchs;
sie sterben heute Abend und werden nie wissen,
daß es nicht Frühling war.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Was heißt …
Buchs: kurz für Buchsbaum
Wie jede Gedichtform haben auch Haikus bestimmte Merkmale. Hör dir die Gedichte noch einmal an und lies sie dir durch. Wie du schon weißt, gibt’s hier keine Reime. Fällt dir sonst noch etwas an den Texten auf?