Wie lautet das Geheimwort?

Um den Beitrag anzuschauen, brauchst du das Geheimwort. Du findest es auf Seite 3 in deinem JÖ.
Mach ein Theater um den Erlkönig | JÖdigi
Lyrik – November 2023

Mach ein Theater um den Erlkönig

Vor über 240 Jahren schrieb Johann Wolfgang von Goethe die schaurige Ballade „Erlkönig“. Sie ist so spannend, dass ihr daraus ein kurzes Theaterstück machen könnt.

Mach ein Theater um den Erlkönig

Hört euch zuallererst die Ballade aufmerksam an.

Zum Anhören

Zum Anhören

Hört und seht euch jetzt eine gesungene Version der Ballade an. Führt dabei Folgendes durch:
Sitzen: Ihr hört die Erzählerstimme.
Stehen auf beiden Beinen: Ihr hört die Stimme des Sohns und des Vaters im Dialog.
Stehen auf einem Bein (Vorsicht!): Ihr hört die Stimme des Erlkönigs.

Jetzt bleibt noch Zeit, um das Theater um den Erlkönig für die nächste Stunde vorzubereiten. Entscheidet euch für möglichst unterschiedliche Varianten:

Pantomime: Darstellung der Handlung ohne Worte (Personen: Vater, Erlkönig, Erlkönigs Töchter)
Vorlesetheater: Darstellung mit Worten (Stimmen: Erzählerin oder Erzähler, Vater, Kind, Erlkönig)
Lesetheater: Darstellung von Handlung und Text (Erzählerin oder Erzähler, Vater, Kind, Erlkönig, Erlkönigs Töchter)

Denkt auch an ein Bühnenbild und Kostüme, Musik und Geräusche. Dabei sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Für Ideen findest du hier eine Bearbeitung der Ballade als Film und als Schattentheater (gesungen!). Zum Abschluss gibt’s den ganzen Text mit Worterklärungen.

ERLKÖNIG

Von Johanne Wolfgang von Goethe

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?“
„Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.“

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir.
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“

„Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?“
„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind.
In dürren Blättern säuselt der Wind.“

„Willst, feiner Knabe, du mit mir geh‘n?
Meine Töchter sollen dich warten schön.
Meine Töchter führen den nächtlichen Reih‘n
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“

„Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?“
„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.“

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt.
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“
„Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!“

Dem Vater grauset’s. Er reitet geschwind,
er hält in den Armen das ächzende Kind,
erreicht den Hof mit Mühe und Not.
In seinen Armen das Kind war tot.

Quak lesen 2

Was heißt ...

Überall dort, wo du dieses Zeichen siehst, hat Goethe eine E weggelassen. Dafür hat er bei hörest und grauset eins hinzugefügt. „Ein Leids getan“ klingt auch komisch, aber all das wollte Goethe eben so.

bergen (du birgst): in Sicherheit bringen, verstecken
bang: ängstlich
gülden: golden
säuseln: leises Geräusch vom Wind
ächzen: stöhnen

Seid ihr bereit für ein kurzes Quiz?

Quak nachdenken

Bernhard Sandbichler